Immobilien sind Leben!
„Aufbruch des Lebens – der Stille eine Sprache geben“ ist der Titel eines wunderbaren Buches, für den ich einen Autorenbeitrag schreiben durfte. Projekt ist final und wurde im Oktober 2022 veröffentlicht. Es ist als Sammel-Band im renommierten Fach-Verlag Löwenstern erschienen.
Hier im Folgenden ein Auszug meines Artikels. Es drängt sich zunächst die Frage auf: Was hat ein Buch, dass auf den ersten Blick eher etwas esoterisch anmutet - und wie eine Klangschale zum Sitzkreis passen würde - was hat das mit Immobilien zu tun?
Nun es ist ganz einfach: Für die Einen sind Immobilien etwas Lebloses, kalter Beton, Emotionslos: einfach Renditeobjekte, die man mit Excel optimieren und mit Juristen auf Vordermann bringt. Mag sein - soweit das Klischee, das gottseidank nur selten auch seine Wahrheit hat.
Für die große andere Mehrheit von uns - sind sie ein zentrales Stück unseres Lebens. Getreu dem Motto: "Hier bin ich Mensch - hier darf ich SEIN!" Dies gilt vermutlich für die meisten von uns, dies wird oft nicht klar. Deutschland ist ein Flächenland, die meisten von uns kaufen und verkaufen eine Immobilie ein einziges Mal in ihrem Leben! Sie wohnen, sie leben, sie lachen, sie weinen in ihrer Immobilie mehrere Jahre – ja oft mehrere Jahrzehnte!
Ich als Immobilienmakler bekomme von diesen Menschen natürlich die Frage gestellt, was ihr Heim wert ist. Ich bekomme aber auch immer den Satz zu hören, „... ich möchte mein Haus in gute Hände geben“, und wenn ich mir in diesem Augenblick die Menschen anschaue, dann sehe ich die Emotionen in ihren Gesichtern, während sie diese Sätze aussprechen. ... spätestens in diesem berührenden Moment sieht man in den Gesichtern die Erinnerungen vorbeiziehen: Das Johlen der Kinder im Garten, das Lachen bei all den Festen in der Küche. ...Leuchtende Augen habe ich hingegen bei Erzählungen von "... der teuer renovierten Kellertreppe" noch nie gesehen.
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Spätestens jetzt sollte jedem Makler klar werden, wo die Prioritäten für diesen Verkauf AUCH liegen. Es ist nicht nur der vielzitierte „beste“ Preis, der den Verkäufer beim Verkauf zufriedenstellt. Mindestens genauso wichtig ist es, Menschen mit Herz für diese Immobilie zu finden – und nicht einfach nur einen Käufer. Menschen, die diesem Haus künftig dieselbe Herzenswärme einhauchen, so wie sie es seinerzeit all die Jahrzehnte getan und gelebt hat.
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„Man kann das Haus doch nicht einfach so verscherbeln“, schrie mich mal ein Partygast an, den ich nicht kannte, nachdem er hörte, ich sei Immobilienmakler. Man kann das Haus doch nicht einfach so verscherbeln (er meinte dabei das Haus seiner Eltern), ist leider auch gelebte Praxis im Immobiliengeschäft. Wieviel Zorn, wieviel Wut steckt in diesem Satz, wieviel zerschlagenes Vertrauen? Dabei ginge es auch ganz leicht anders. Man muss eben nur verstehen, dass es neben der ökonomischen Seite auch eine menschliche Seite gibt. Und dieser emotionalen Seite wird häufig zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen. ...
Daher kann ich nur jedem Makler (oder privaten Verkäufer) zuraten, den emotionalen Teil entsprechend wahrzunehmen (Stichwort Fotoalbum gleich Lebenserinnerungen). Dies bedeutet:
- Anerkennen, dass es emotionale Bedürfnisse im Verkauf gibt (die gibt es immer)
- Emotionen wahrnehmen, analysieren und als Bedürfnis deutlich artikulieren und reflektieren
- Für sich entscheiden, inwieweit diese beim Verkauf eine Rolle spielen sollen! Die Sozialpsychologie spricht hier von „Kognitiver Dissonanz“.
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Immobilien sind Leben oder kalter Stein, je nach Sichtweise und Lebenseinstellung. Für mich ist es ein bisschen wie im Restaurant: Kommt Ihr Gericht lieblos angerichtet daher, dann werden Sie vermutlich zwar satt, mehr aber auch nicht!
Oder Sie gehen in ein Restaurant, in dem ein Koch arbeitet, der von Herzen gerne kocht. Nicht nur das Essen wird liebevoll angerichtet sein, der Service wird gut sein und in dem Ambiente werden Sie sich wohlfühlen. Wo wird es Ihnen wohl besser schmecken?
Der Aufbruch des Lebens – seien Sie der Meisterkoch Ihres eigenen Lebens – Sie haben es, wie immer, selbst in der Hand!
Denken Sie daran: Wir sind übermorgen, was wir heute denken und morgen anpacken!